Interkulturell qualifizieren, beraten und begleiten
Deutschland ist ein Einwanderungsland, gegenwärtig leben hier etwa 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, das sind über 20 % der Bevölkerung, weit mehr als die Hälfte davon mit deutschem Pass.
Diese Zahlen wirken sich nicht nur auf das gesellschaftliche Zusammenleben aus, sondern führen auch im Arbeitsbereich – zusammen mit den Auswirkungen von Globalisierung und demographischen Veränderungen – zu entscheidenden Veränderungen. Belegschaften und Teams sind bunter zusammengesetzt, damit ergeben sich zusätzliche Kompetenzen und Skills. Gleichzeitig werden aber auch andere Anforderungen an Kommunikation und Kooperation in solchen Teams gestellt. Hier hilft interkulturelle Kompetenz des Personals und Führungskräfte entscheidend weiter.
Neue Handlungsanforderungen gibt es nicht nur innerhalb der Teams/Belegschaften von Organisationen, sondern auch im Kontakt mit Kund/-innen und Nutzer/-innen. Dazu gehören sowohl veränderte Wünsche der Zielgruppen als auch entsprechende gesetzliche Vorgaben wie das Antidiskriminierungsgebot. Um sich hier entsprechend aufzustellen und den veränderten Handlungsanforderungen begegnen zu können, kann ein Veränderungsprozess der gesamten Organisation Richtung interkulturelle Öffnung entscheidende Vorteile bringen.
Angebote
Interkulturelle Sensibilisierungstrainings
Diese sind als Einstieg in das Thema interkulturelle Kompetenz gut geeignet und basieren auf biografischen, interaktiven und praxisbezogenen Lernmethoden. Ausgehend von konkreten Arbeitsabläufen der Institutionen bzw. der Teilnehmer/-innen werden gemeinsam persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Konfliktlösungen erarbeitet. Die Teilnehmer/-innen werden dabei für Chancen und Schwierigkeiten interkultureller Situationen sensibilisiert und erweitern ihre Problemlösungsfähigkeiten.
Interkulturelle Trainings und Fortbildungen zu relevanten Themen, z.B.:
- Geschichte der Zuwanderung nach Deutschland,
- Kultursensible Kommunikation,
- Zusammenarbeit in interkulturell zusammengesetzten Teams,
- Umgang mit Konflikten in interkulturellen Zusammenhängen,
- Familienbilder und Erziehungsvorstellungen im interkulturellen Kontext.
Hier werden Themen der Alltagspraxis unter dem interkulturellen Aspekt aufgegriffen. Theoretische Inputs wechseln sich dabei ab mit Übungen und der Bearbeitung konkreter Fallbeispiele.
Zeitbedarf: je nach Themenstellung 1 – 5 Tage
Supervision / Team-Entwicklung
Die Zusammenarbeit in kulturell heterogen zusammengesetzten Teams birgt manche Fallstricke und erfordert von allen Beteiligten spezielle Anpassungsleistungen. Interkulturelle Kompetenz ist hilfreich auch bei den Teams, die für und mit einer interkulturell zusammengesetzten Zielgruppe arbeitet, z.B. Personen mit Migrationsgeschichte berät. Supervision ist ein ausgesprochen hilfreiches Mittel zur Begleitung solcher Teams oder bei der Bearbeitung von Konflikten in interkulturellen Zusammenhängen.
Eine besondere Bedeutung spielt neuerdings die Zielgruppe der Flüchtlinge, sowohl im professionellen Bereich als auch im ehrenamtlichen Engagement. Hier ist in vielen Zusammenhängen besondere Sensibilität gefragt und Hintergrundwissen sinnvoll, z.B. in der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Solche Angebote werden auf den jeweiligen konkreten Bedarf abgestimmt und sind im Sinne der Nachhaltigkeit besonders geeignet, vorgeschaltete Fortbildungen in den Einrichtungsalltag zu integrieren.
Beratung/Begleitung von Einrichtungen im Prozess der Interkulturellen Öffnung
Im Rahmen der Beratung von Trägern, Institutionen und Teams kann eine Analyse der Ausgangssituation stattfinden, Entwicklungsmöglichkeiten analysiert und die Erstellung adäquater Konzepte sowie deren Umsetzung moderiert werden.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Mitarbeiter/-innen in speziellen Qualifizierungsmaßnahmen zu Interkulturellen Prozessbegleiter/-innen zu qualifizieren.
Beispiel: Qualifizierungsreihe „Kompetentes Handeln in der Einwanderungsgesellschaft“. Flyer LIGA-Fortbildung Interkultureller Prozessbegleiter